Die neuen Herausforderungen nach Corona

Ein Hoffnungsschimmer am Horizont. Firmen fangen vorsichtig an, wieder Veranstaltungen zu planen. Nachholbedarf ist spürbar, eine gewisse Sehnsucht nach einem Treffen in der realen Welt vorhanden. Online Meeting war schön und gut. Hat ja ganz gut geklappt. Kann aber keine Dauerlösung sein.

 

Viele Veranstaltungsformate werden den Weg zurück in die reale Tagungswelt nicht mehr schaffen. Zu gut haben Onlineformate funktioniert und zu groß war die Kostenersparnis auf der Veranstalterseite.
Schnöde Vermittlung von Basic Skills, die ein Mitarbeiter einfach für seinen Job als Handwerkszeug braucht. Früher eine Bringschuld vom Arbeitgeber, hat sich das Blatt nun gewendet.
Arbeitnehmer, Du möchtest diesen Job?
Hier sind die Zugangsdaten zu den Online Schulungs-Tools. Eignest Du Dir dieses Wissen in den nächsten Wochen an, hast Du den Job – wenn nicht, dann nicht.
Weiterbildung als Holschuld. So einfach funktioniert die neue digitale Schulungswelt.

 

Für die Guten und die Besten gibt es ab jetzt wieder Präsenzveranstaltungen.

 

Natürlich mit veränderten Anforderungen. Ein Seminar ist nicht mehr Arbeit, sondern Belohnung. Neuland für alle Beteiligten. Neulich eine Kundin: „Mein Chef stellst sich einen außergewöhnlichen Tagungsraum vor“.
Auf meine Frage, wie sich denn dieses Adjektiv etwas anschaulicher präzisieren lasse, konnte ich am Telefon das Schulterzucken förmlich spüren.
Ein weiterer neuer Trend: Das gesamte Veranstaltungskonzept bleibt vage und offen.
Wo es früher mal hieß, wir brauchen ein Plenum und drei Gruppenräume, braucht der Kunde heute einfach viel Platz. Das neue Trendwort: „Open Space“.

 

Was bedeutet dies für die Hotellerie? Gestiegene Ansprüche an die Qualität der Dienstleistung. Jeder Mitarbeiter ein kompetenter Ansprechpartner. Maximale Flexibilität in Raum und Zeit. Am besten ein Kundenbedürfnis erkennen, bevor der Kunde eins hat?

 

Ordentliche Herausforderungen, dazu ein Problem, das erst langsam offenbar wird. Viele Mitarbeiter haben die Langzeit-Kurzarbeit genutzt, einfach mal zu schauen, was sonst so geht. Und siehe da? In vielen Branchen lässt sich zu besseren Arbeitsbedingungen mehr Geld verdienen. Die Hotelerie hat Long Covid. Gerade die richtig guten Mitarbeiter haben sich umorientiert. Die übriggebliebenen Mitarbeiter stehen noch anspruchsvolleren Gästen gegenüber – und geben auf... ein Teufelskreis.

 

Die einzige Möglichkeit: Offen und ehrlich miteinander reden. Anforderungen möglichst präzise formulieren, als Dienstleister ehrlich zugeben, wo die eigenen Grenzen liegen und was dann tatsächlich einfach mal NICHT geleistet werden kann.

 

Vollkommen neue Herausfoderungen an den Vermittler. Fingerspitzengefühl sowohl für die Kunden als auch für die Hotels. Enormer Rede- und Zuhörbedarf. Was schön ist: Die Branche nimmt die Herausforderung an. Es gibt viele neue Ideen. Es wird ausprobiert und Neuland gewagt. Wo früher routinierte Langeweile herrschte, ist der Job heute wieder aufregend und macht Spaß.

 

Aufregende Zeiten liegen vor uns.